20.Etappe 03.09.2010

Fuenterroble de Salvatierra – San Petro de Rozados
Der Abend zuvor war sehr schön. Petro hatte für uns ein sehr leckeres Nudelgericht gekocht und die Hospitalera ein Ochsenschwanzgericht. Zusätzlich gab es sehr würzige und leckere Wurst aus der Region. Karl-Heinz, neuer Pfarrer ab Oktober 2010 für deutsche-, spanische- und portugiesische Gemeinde in Darmstadt, spendete Rotwein.

Am Morgen bereits um 7:00 hatte der Hospitalero das Frühstück hergerichtet. Gestärkt ging es danach auf den Weg. Gestern waren wir auf die spanische Hochebene (Meseta) auf etwa 850 m gestiegen. Das spürte man heute deutlch an der Temparatur, es war für mich mit meinem kurzärmligen Hemd noch sehr frisch.

Heute sind 28 km zu bewältigen und am Nachmittag soll es wieder warm (> 33°C) werden, also ist es ratsam möglichst viel der Strecke am Vormittag zu bewältigen. Inzwischen bin ich ohne größere Blessuren, dazu auch gut eingelaufen und so schritt ich wieder zügig voran.

Am Vormittag erreichte ich ein längeres Stück des alten Römerweges und der Camino verlief auch Stück darauf. Es macht allerdings keine große Freude länger auf dem sehr holperigen Weg zu laufen. Ständig mit besonderer Vorsicht nicht wieder umzuknicken.

Zusehens wurde der Weg steiler. Vor mir ein Berg mit Windrädern, den es zu überwinden galt. Je weiter bergan es ging um so mehr schwitzte ich. Dann das erste Hindernis, ein großer brauner Stier, der ausgerechnet auf dem Camino auf mich zukam. Ich wollte schon seitwärts ausweichen, als er es glücklicherweise vor mich tat. Immer mehr Fliegen umkreisten mich, sie verwechselten mich wohl mit einer Kuh. Ich konnte kaum atmen ohne Gefahr zu laufen eine Fliege zu verschlucken. Zweimal erreichten sie genau mein Nasenloch. Jetzt half nur noch mein Autan. Das musste aber erst wieder im Rucksack gefunden werden. Nach dem Einsprühen hatte ich endlich Ruhe!

Der Anstieg endete bei ca. 1100 m und der Abstieg war steil und steinig. Zum Glück war es nur ein kurzes steiniges Stück. Unten angekommen verlief der Weg wieder auf einer Landstraße bis fast zum Ziel und es war wieder heiß.

Die kleine Herberge war schnell gefunden. Sie ist geschmackvoll eingerichtet. Die Details machen es hier aus. Es gibt frische Bettewäsche, Duschgel, etc. Auch eine Kaffeemaschine mit Kaffee und Milch im Kühlschrank gibt es. Wieder die freie Wahl als Erster für ein Bett und die Dusche.

Nach und nach kamen die Anderen an. Mit Markus besuchte ich das Dorfrestaurant für ein großes Radler und um 17:00 ging es dann zum Dorfladen. Es folgte es ein Lustkauf mit Mineralwasser, Käse und verschiedenem Obst. Um 20:30 trafen wir uns im Dorfrestaurant zum Abendmenü. Zunächst schien man nicht über 6 hungrige Pilger glücklich zu sein. Das Essen war dann aber gut und viel, sogar 3 Flaschen Rotwein bekamen wir. Jeder musste schließlich 10 EUR dafür bezahlen. Ich fand es angemessen.

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