19.Etappe 02.09.2010

Calzada de Bejar – Fuenterroble de Salvatierra
Zwar war 7:00 als Weckzeit vereinbart, doch keiner willl als Erster Aufstehen. Von zwei Betten ist auch noch das leise Schnarchen vernehmbar. Als dann die Hospitalera eintrift und die Aktivitäten in der Küche vernehmbar sind, geht es dann endlich los. Das offene Fenster war wohl wegen der Kühle in der Nacht geschlossen worden. Der starke Regen mit dem leichten Gewitter hatte die Temperatur deutlich gesenkt.

Nach dem Frühstück um 8:00 starte ich auf die heutige 21 km-Etappe. Wieder geht es durch eine reizvolle Landschaft. Der Weg ist beiderseits durch Steinmauern zu den Weideflächen abgrenzt. Das besondere heute jedoch ist der Bodennebel. Die Bäume, die Sträucher und die dahinter liegenden Hügel und Berge liegen wie in Schichten hintereinander, wirken durch den Bodennebel leicht verschleiert. Dazu die aufsteigende Sonne. Ich hole meinen Fotoapparat raus, fotografiere, packte die Kamera wieder weg, laufe ein paar Meter und hole die Kamers wieder raus und fotografiere…. Es ist atemberaubend schön. Totzdem überhole ich bald Birgit und Berhard, die früher los gelaufen waren. Der Sandweg läuft sich gut und mein Sprunggelenk spüre ich nicht mehr. Ich werde immer schneller, trotz des Fotografierens entfernte ich mich zusehens von meinen Mitpilgern. Bald sind sie nicht mehr zu sehen.

Nach ca. 9 km erreiche ich das Dorf Valverde de Valdellacasa. Im Ort bei einem Restaurant mache ich meine erste Pause zur Belüftung der Füße. Petro, der Spanier und Markus ziehen an mir vorbei. Meine drei anderen Pilger sind noch noch nicht zu sehen. Ab jetzt geht es auf der Landstraße stetig bergauf. Ich bin sehr gut drauf, das Laufen und stetige Bergauf macht mir wieder riesigen Spaß. Bald überhole ich Markus und auch Petro. Im nächsten Ort Valdellacasa mache ich keine Pause sondern laufe weiter. Trotz der angenehmen kühlen Temparatur fließt bei mir der Schweiß in Strömen. Erst ca. 2 km nach dem Ort lasse ich mich am Straßenrand für eine kurze Pause nieder. Weiter geht es danach, es sind nur noch 8 km! Ungefähr 4 km vor dem Ziel wird der Weg zu einer neu angelegten Schotterpiste. Hier läuft es sich nicht mehr gut, auch wenn der Schotter verdichtet ist. Etwa 1,5 km vor Fuenteroble de Salvatierra geht es auf der Landstraße weiter. Die Herberge des Ortes gilt als „Kult“-Herberge auf der Via. Der Pfarrer des Ortes hat mit der Gemeinde eine wirklich schöne Herberge geschaffen. Ich erreiche die Herberge um 12:10 und werde von der spanischen Hospitalera herzlich begrüßt. Als erstes erhalte ich gekühltes Wasser und danach zeigt Sie mir die Herberge. Auch der italienische Hospitalero ist sichtlich bemüht mir zu helfen. Ich fühle mich sofort richtig wohl.

Wenn man als Erster in einer Herberge eintrifft hat man die beste Wahl für das Bett. Auf der Via hat man im Gegensatz zum Camino Frances die freie Bettwahl.

Nach dem Duschen, Wäschewaschen und einem Päuschen trifft Markus mit 1-stündiger Verzögerung, dann Petro und mit weiterer Verzögerung treffen die Anderen ein.

Gegen 14:00 gehen wir gemeinsam in eine Bar des Ortes und um 14:30 geniessen wir dann ein gemeinsames Mittagessen mit gutem Rotwein. Petro wird uns zum Abendessen Nudeln kochen, ansonsten hat die Hospitalera etwas vorbereitet. Meinen Bericht schreibe ich gerade im Bett, um mich rum leicht schnurchelnde Pilger! Ein weiterer Pilger ist gerade eingetroffen. Bin gespannt woher er kommt.

Auf das gemeinsame Abendessen freue ich mich schon. Es ist immer etwas Besonders im großen Kreis von Pilgern zum Essen zusammen zu sitzen. Dabei kommt fast immer eine tolle Atmosphäre auf.

Dieser Beitrag wurde unter Unterwegs veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu 19.Etappe 02.09.2010

  1. Werner Mucha sagt:

    Hallo Werner,
    mittlerweile lese ich deine Berichte fast schon tagesaktuell. Morgens während der Frühstückspause im Büro, oder abends am Schreibtisch. Mein Ortrud ist mit Freundin in Urlaub. Ich hätte gerade Lust, mich in den nächsten Flieger zu setzten und mitzulaufen. Leider ist Anfang November K-Messe in Düsseldorf und ich habe mein Projekt noch nicht abgeschlossen.
    Grüße aus „dem kalten“ Darmstadt von Werner

  2. Harald sagt:

    Hallo Werner,

    heute kam ich endlich dazu, wieder einmal einen Deiner Reiseberichte zu lesen. Ja, es klingt alles sehr gut und Du hast es geschafft, mich in Gedanken ein Stück mitzunehmen. Gern wäre ich mitgepilgert.
    Habe mir vorgenommen, jetzt häufiger bei Dir „vorbeizuschauen“.

    Aus der Ferne grüßt
    DerHarald

  3. admin sagt:

    Lieber Werner,

    freut mich, dass Du meine Berichte liest und Du Dich vielleicht auch einmal zu einer Pilgerreise, wenn auch nur fuer ein Teilstueck, entschiessen wuerdest. Meine Unterstuetzung ist Dir gewiss.

    Freue mich auf Schwaetzchen beim Bier im Oktober mit Dir.

    Liebe Gruesse aus dem „warmen“ Salamanca
    Werner

  4. admin sagt:

    Lieber Harad,

    bitte schau weiter bei mir vorbei. Details erfaehrst Du dann bei unserem Treffen im Oktober im Kaffeehaus.

    Liebe Gruesse
    Werner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.