18.Etappe 01.09.2010

Hostal Asturias (Jarilla) – Banos de Montenmayor – Calzada de Bejar
Da der Wirt des Hostal uns nicht auf den Camino zurück bringt, hatten wir bereits abends vereinbart mit dem Bus (Haltestelle gegenüber dem Hostal) bis Banos de Montenmayor zu fahren. Für mich eine kurze Etappe und die Hoffnung der Besserung meines rechten Sprunggelenks (trat auch ein).

Um 8:00 trafen wir uns unten in der Bar zum Früstück mit Cafe con Leche und eine Art großes Brötchen mit Butter und Marmelade. Dieses Brötchen war fu…trocken und geschmacklos. Hauptsache etwas zum Essen. Danach ging es zur Haltestelle gegenüber. Der Himmel war schon verdunkelt mit erstmals Wolken, ein Gewitter mit Regen wie in der Nacht, kündigte sich an. Der Bus kam pünklich um 9:00 und nach einigen Verständigungsproblemen ging es dann los. Die Fahrt kostete 1,80 EUR, für die Strecke deutlich billiger als in Deutschland. Im Bus trafen wir noch zwei junge deutsche Pilgerinnen. Meinen drei Mitpilgern waren Sie bekannt. Auf dem Camino waren zur Zeit. fast nur deutsch sprechende Pilger unterwegs. Verrückt genug um bei der Hitze zu laufen. Heute war es endlich deutlich abgekühlt.

In Banos angekommen sah es weiter nach Regen aus, Birgit, Bernhard und ich entschieden uns in einem Cafe etwas abzuwarten, Herbert wollte weiter und dem Regen davonlaufen.

Banos de Montenmayor ist schon zu Zeiten der Römer bekannt für seine heilenden Thermalquellen. Als Pilger soll man hier kostenlos in die Thermalquellen nutzen können. Leider keine Zeit zum Testen.

Der Aufenthalt im Cafe lohnte sich, es klarte schon bald wieder auf. Nach einem kurzen Stück Landstraße liefen wir auf einem restauriertem Römerweg in Serpentien den Berg hinauf. Der Blick zurück ins Tal war toll. Danach ging es wieder auf einer Landstraße weiter und hier überquerten wir die Grenze zu der autonomen Region Castilla y Leon (Kastillien und Leon) in der Provinz Salamanca. Die autonome Region Castilla y Leon ist die Wiege der spanischen Hochsprache und die flächenmäßig größte Region Spaniens.

Nachdem wir wieder die Straße verlassen hatten änderte sich schlagartig die Vegetation. Die Hügeln um uns herum waren stark bewaldet. Stein- und Korkeichen sind verschwunden und am Wegesrand häufig Esskastanienbäume. Der Weg war stetig steigend. Erstmalig ein bewölkter Himmel mit dunklem Blau und zwischendrin weißen Wolken, dazu der gelbe Sandweg, die zartgrünen Büsche am Wegesrand, jungen Bäume dazwischen gelbbraunes, manchmal auch grünes Gras. Die Farbtupfer bildeten dann noch Pferd, Maultier und z.T. honigbraune oder weiße Rinder. Ich kam garnicht mehr aus dem Fotografieren heraus.

Der Himmel klarte sich weiter auf, hatte immer mehr Blauanteile und die Wärme kam wieder zurück. Das letzte Stück zum Ziel war wieder schweißtreibenden. Das Bergdorf ist klein und ärmlich.

Die Herberge liegt am Ortsanfang und ist sehr schön. Ein großer Aufenthaltsraum, ein Schlafraum mit 6 Doppelstockbetten, ein WC mit Duschbad. Bei Eintritt in die Herberge roch es so gut, dass ich erstmals auch ein Mittagessen bestellte. Wie immer spannend, da ich selten weiß was ich bekomme. Es war ein Teller Eintopf mit Kartoffeln, etwas Gemüse und Fleisch. Noch beim Essen kam Markus herein. Die Freude war groß sich wiederzusehen. Später tauchte noch ein spanischer Fusspilger (Petro) und ein Radpilger auf. Der Radpilger wie ein Fremdkörper zwischen uns. Er sucht auch kein Kontakt. Ganz anders wie bei der Gruppe vorgestern.

Markus hat Probleme mit der Achillessehne und ich setzte Ihm ein Kinesiotape. Nun laufen schon Berhard (hat bereits eine Besserung) und Markus mit blauem Tape auf dem Camino.

Inzwischen sitzen alle im Aufenthalts raum und warten auf das Abendmenü. Laut Berichte anderer Pilger soll die Hospitalera gut kochen. Riechen tut es schon sehr gut und der Hunger steigt!

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