17.Etappe 31.08.2010

Galisteo – Carcaboso – Römischer Bogen von Caparra
Ab 5:45 fing bei mir im Zimmer das Rascheln an. Die Radpilgergruppe war aber sehr bemüht leise zu sein und da wir auch 6:15 Wecken vereinbart hatten, war es egal. Wir verabschiedenten uns von dieser Gruppe und zogen um 7:00 los. Mein Navi kam wieder zum Einsatz und führte uns sicher über zwei neue Kreisel auf die richtige Landstraße. Der Weg von ca. 9 km auf der Landstraße tat meinem Sprunggelenk gut, es gab keinen Unebenheiten und so schritt ich sehr zügig voran. Bald war ich der Gruppe enteilt. Unterwegs fand ich drei Feigenbäume mit vielen reifen gelben Feigen. Mein ausgiebiges Früstück war gesichert. Etwa 15 Minuten vor den Anderen traf ich in Carcaboso ein. Dort wartete ich auf die Gruppe und wir suchten die Bar Ruta de la Plata auf. Beim Bestellen der Kaffee machte die Besitzerin Elena einen mürrischen Eindruck. Wir hatten uns draußen an den einzigen Tisch an der Straße gesetzt. Die Luft in der Bar stickig und draußen war es noch angenehm kühl. Nach Kaffee und Toast ging ich nochmals in die Bar und bestellte eine Coca Cola und zeigte der Besitzerin, dass ich zahlen wolle. Wie aus heiterem Himmel blaffte mich diese Frau an und schmiss mir das Wechsekgeld auf den Tresen. Die Anderen verstanden diese Reaktion auch nicht. Bernhard zeigte Ihr ein Bild von Ihr im Herbergenführer der Aachener Jakobusgesellschaft. Stolz zeigte Sie Ihr Bild den anderen Gästen in der Bar. Von diesem Augenblick an war Bernhard Ihr „Liebling“. Der Gipfel aber war, dass Sie mir kein Mineralwasser verkaufen wollte, Sie schickte mich einfach raus. Die Anderen gingen danach rein und bekamen ihr Wasser. Zur Verabschiedung herzte sie übertrieben die Drei, mich würdigte Sie keines Blickes. So etwas ist mir auf beiden Caminos bisher noch nicht vorgekommen!

Von Carcaboso ging es über fast die gesamte Zeit durch sehr schöne Landschaften. In einem Bereich und zwar am Fluß und Kanal gab es wieder eine grüne Oase, aber nicht ganz so schön wie gestern. Die auf den grünen Weiden grasenden Kühe müssen im Vergleich zu anderen Kühen „glückliche Kühe“ sein. Irgenwann gab es für ca. 5 km einen sehr breiten Weg mit Steinmauern begrenzt zu Weiden. Diesen Weg gibt es schon seit dem Mittelalter und hat den Namen „Canadas Real“ = königlicher Viehtrieb. Hier wurden die Rinder- und Schafsherden zwischen den Sommer- und Winderweiden im Norden und Süden hin und her getrieben.

Gegen 14:30 verengte sich der Weg zu einer Schotterpiste und dann zu einem unglaublich staubigen Weg. In der Staubschicht versank man mehrere Zentimeter und die Ausgrabungsstätten waren sichtbar. Wir hatten den römischen Bogen von Caparra, unser heutiges Ziel, erreicht. Vom Wirt des Hostels wurden wir um 15:30 abgeholt. Das Hostel liegt ausserhalb des Camino und wir müssen morgen mit dem Bus zurück zum Camino.

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2 Antworten zu 17.Etappe 31.08.2010

  1. Ottilie Krafczyk sagt:

    Lieber Herr Werner!
    Ich habe Ihnen schon einen Kommentar am 30.08.10 geschrieben.
    Aber vielleicht habe ich etwas schlecht gemacht,das er bei Ihnen nicht ankam.
    Also ich bin begeistert von Ihren Bericht.Ich habe alle mit grosser Interesse gelesen.
    Ich grüße sie und wünsche Ihnen Durchaltevermögen und Freude an ihrer Wanderung.
    Otti

  2. admin sagt:

    Liebe Frau Otti,

    unterwegs gibt es leider keine Internetcafes und in Herbergen keine PC mit Internetzugang, so muss ich immer warten bis es eine Gelegenheit gibt. Heute in Salamanca habe ich nun endlich ein Internetcafe gefunden. Da die Plage mit den Spam existiert, werden die Kommentare nicht automatisch angezeigt, ich muss sie zuvor freigeben.

    Vielen Dank fuer Ihre Kommentare, sie geben mir den Mut und den Spass weiterzuschreiben.

    Nach einem Wandertag ist es nicht immer so einfach mit einem kleinen Smartphone einen Bericht zu schreiben. Hatte auch schon zweimal einen Absturz uind alles war weg. Nochmals neu zu schreiben ist dann eine grosse Herausforderung. Manchmal schmeckt nach einem anstrengenden Tag im Kreis mit den anderen Pilgern auch das kuehle Bier so gut , dann kostet es doppelt soviel Willen zu schreiben.

    Vielen Dank fuer die guten Wuensche. Schauen Sie bitte weiter auf meinen Blog.

    Viele liebe Gruesse von der phantastischen Stadt Salamanca
    Werner

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