16.Etappe 30.08.2010

Grimaldo – Galisteo
Ich war schon kurz vor 6:00 wach. Mein linkes Sprunggelenk schmerzte noch vom Vortag, war aber nicht dick. Für mich stand fest, heute wird die Etappe kürzer als geplant.

Herbert hatte Kaffeefertigpulver dabei und kochte in der Mikrowelle Wasser für unseren Kaffee. Nach dem ausgiebigen Frühstück (Kaffee und nichts) ging es um 7:00 gemeinsam los. Die Stirnlampe und mein Navi kamen zum Einsatz und dank meines Navis verpassten wir auch nicht die Abzweigung von der Straße in das Gelände. Im Gelände war der Weg teilweise sehr steinig und mein Sprunggelenk schmerzte und bremste mich doch sehr, so dass ich noch hinter Birgit und Bernhard laufen musste. Herbert war uns schnell enteilt. Die hügelige Buschlandschaft war sehr schön und wieder erlebte ich einen beeindruckenden Sonnenaufgang.

Erst nach Erreichen (12 km) des römischen Stausees machte ich mit Birgit und Bernhard eine Pause. Auf dem weiteren Weg mussten wir häufig Weiden durchqueren. Nach einen heftigen Anstieg sah ich in der Ferne erstmals die Stadt Galisteo. Sie war vollständig umgeben von einer mächtigen Stadtmauer, erbaut von den Mauren. Nicht lange danach kam ein Kanal und dann wie in einem Film öffnete sich ein Vorhang und ich tauchte ein in eine grüne Oase. Es war unglaublich, noch kurz vorher nur Weiden mit gelbbraunen Gras und plötzlich saftig grüne Wiesen. Aber dieser Bereich endet so plötzlich wie er gekommen war. Wie üblich lag der Zielort wieder auf einem Hügel und so begann ein schweißtreibender kurzer Aufstieg. Im Ort fanden wir dann Herbert im ersten Restaurant sitzen. Was wünscht man sich nach einer schweißtreibenden, wenn auch kurzen, Etappe: „Ein kühles Bier“!

In der kleinen Herberge verteilten wir uns auf die drei Zimmer. Nach dem Duschen saßen wir mit der Hospitalera und Ihren Kindern vor der Herberge bei kühlem Bier. Die Temparatur war heute deutlich über 40° C. Gegen 17:00 besuchten wir dann die Altstadt hiner der Stadtmauer. Die Altstadt ist immer noch nur über die alten Stadttore erreichbar. Nach einem Spaziergang flüchteten wir schnell in eine klimatsierte Bar. Als wir danach zur Herberge zurück kamen, war eine spanische Radpilgergruppe eingetroffen. Ich war in meinem Zimmer umzingelt von ihnen. Schnell kamen wir miteinander ins Gespräch und ich fühlte mich in der Gruppe sehr wohl.

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4 Antworten zu 16.Etappe 30.08.2010

  1. Ottilie Krafczyk sagt:

    Sehr geehrter Herr Werner!
    Ich habe bei Tosca ihre Frau Noriko kennen gelernt.So wurde mir erlaubt diese Seiten zu lesen.
    Meine Enkelin war vor 2 Jahren auf dem Jakobsweg.Sie machte aber bloß 200 km.Das war für mich damals schon so viel.Als ich ihren Plan der Reise gelesen habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass man im Ihren Alter 1ooo km zu Fuss machen kann.Hochachtung die ich für sie spüre ist ohne Grenzen.
    Ich weiß das sie schon über 60 Jahre alt sind.Wenn ich bedenke, dass meine Enkelin /die damals 25 war/ erzählte was für Schmerzen sie in den Beinen hatte.Sie machten jeden Tag 20 km.Das war für mich sehr viel.
    Die 200 km.machten sie in 14 Tagen.Sie haben im ihren Plan, aber auch Strecken über 30 km.
    Pausen Tage haben sie nicht viel.Also ich wünsche Ihnen noch viel durchhalte Vermögen.
    Ihre Aufzeichnungen habe ich mit großer Spannung gelesen. Seit langer Zeit habe ich noch nie so eine Bewunderung gespürt wie heute
    Es ist ja schöner als ein bestes Buchzu lesen.
    Wie gerne würde ich es auch im unseren Seniorentreff zu lesen sehen.
    Ich weiß nicht ob sie es kennen.In Google „Seniorentreff anklicken dann
    kommen viele aber anklicken „Senioren Chatten und diskutieren dann Blogs lesen.
    So können sie sehen wie viele User aus der ganzen Welt ihre Geschichten schreiben.Ihre würde unter Reiseberichten ,der beste Reisebericht werden, den die User zu lesen bekommen haben.
    Ich danke von ganzen Herzen Ihrer wunderbaren Frau,das ich diesen Reisenbericht lesen darf.
    Ich grüße sie herzlich und wünsche viel Gesundheit und viele wunderbare Begegnungen mit anderen Pilgern.
    Jetzt werde ich jeden Tag mit großer Erwartung ihe weitere Berichte lesen.

    Dankbare Ottilie ./Im Seniorentreff schreibe ich unter Tilli!

  2. Jens sagt:

    Hallo Werner,

    vielen Dank für Deine umfangreichen Berichte! Da ich diese eifrig lese, ist mir aufgefallen, dass von Deiner 15. Etappe am Sonntag, 29.08., nichts im Blog steht. Bist Du mit dem Bus gefahren und willst es nicht veröffentlichen? ;-))

    Weiterhin toi-toi-toi für Dich!

    Liebe Grüße
    Jens

  3. にほんじん sagt:

    お元気で.  頑張って.スペインは、 暑い、暑い、。
    ダームシュタットは、寒い、寒い、。

  4. admin sagt:

    Lieber Jens,

    an diesem Tag bin ich etwa 5 km vor dem Ziel umgeknickt. Als Mann kann man leider nicht mehrere Dinge gleichzeitig tun, was ich aber versucht hatte. Ich schaute fuer eine Abkuerzung auf mein Navi und wollte dabei weiterlaufen. Dumm gelaufen! Gluecklicherweise konnte ich mich noch einigermassen abfangen. Es war das gleiche Sprunggelenk wie zu Anfang meiner Pilgerreise. Und wenn etwas schlecht laeuft, dann an so einem Tag. Ich hatte den Bericht fast fertig geschrieben und mein Smartphon stuerzte ab. Woran es lag, weiss ich nicht mehr, an mir (?) oder an einem kuehlen Bier zuviel (?) oder doch nur an meinem Smartphone (!). Nicht mehr feststellbar. Jedenfalls hatte ich danach keine Lust mehr zu schreiben. Habe mir aber Notizen gemacht und werde den Tag nachtragen.

    Viele Gruesse an alle
    Werner

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