30.Etappe 14.09.2010

Rionegro del Puente – MombueyWie so oft werde ich bereits gegen 5:00 wach. Doch dieses Mal habe ich einen Pilgerurlaubstag mit nur 9,5 km Strecke. Ich drehe mit nochmals genüßlich um und schlafe weiter. Kurz vor 8:00 ist dann doch Aufstehzeit, auch meine zwei Mitpilger im unteren Schlafsaal sind wach. Um 8:30 treffe ich mich mit Christoph und den vier Deutschen (Mutter (71) mit Tochter und Paar aus Köln) zum Frühstück in der nächsten Bar.

Christoph ein junger deutscher Radpilger studierte in Hamburg Medientechnik und hat gerade sein Diplom abgeschlossen. Wir hatten uns abends zuvor lange unterhalten. Er startete mit dem Rad in Barcelona, fuhr auch ein Stück auf dem Camino Frances. Hier musste er öfters vom Weg abweichen, es waren zu viele Pilger unterwegs. Auch hat er schnell wieder Santiago verlassen, es waren hier zu viele Menschen. In drei Herbergen kam er wegen Überfüllung nicht unter. Nun ist er auf dem Weg von Santiago über Zamora, Salamanca nach Madrid unterwegs.

Die vier Deutschen hatte ich auch schon in der vorherigen Herberge getroffen. Sind alle sehr nett und man kann sich gut mit Ihnen unterhalten. Heute fahren Sie mit dem Taxi zu meinem übernächsten Zielort um etwas aufzuholen. Ich denke ich werde sie vielleicht nochmals sehen.

Nach einem Frühstück mit Cafe con Leche Grande und 2 Magdalena (Törtchen) laufe ich dann kurz nach 9:00 los. Zunächst ist es ein langweiliges Stück neben und über der Autobahn. An einer Gewerbeanlage für Gasflaschen bin ich gerade vorbei als drei große Hunde bellend aus dem Eingang auf mich zukommen. Eine laute Stimme bremst aber deren Lauf glücklicherweise.

Nun beginnt das schönste Stück dieser kurzen Urlaubs-Etappe. Wieder durchlaufe ich eine sanft hügelige Lanschaft mit goldgelbem Gras, das zum Teil auch noch durch die tief stehende Sonne zum Leuchten gebracht wird. Die schlanken Grashalme sind ca. 60 – 80 cm hoch und sehen aus der Ferne aus wie Millionen Federn. Ich habe großes Verlangen mich dort wie in ein Bett hineinzulegen. Durchzogen sind diese goldgelben Wiesen mit Steineichen, Büschen und Sträucher. Dazu in der Ferne die nächste Bergkette, die ich in 2 – 3 Etappen, überqueren muss. Ich mache in dieser traumhaften Landschaft, obwohl ich es nicht nötig habe und auch meine Füße es nicht benötigen, eine Pause.

Dieser wunderschöne Abschnitt ist aber bald wieder vorbei und ich sehe die Raststelle mit Tankstelle an der Nationalstraße kurz vor Mombuey. Ab dort geht es in den Ort und zur Herberge. Ich bin trotz Pause und gemütlichem Spaziergang erstmals ohne verschwitzt zu sein um 11:00 am heutigen Ziel.

Die kleine Herberge mit 11 Betten wird gerade gereinigt. Ich darf kurz rein und belege das einzige Einzelbett neben den Doppelstockbetten. Im Raum befindet sich noch ein Tisch. Im Nebenraum ist WC mit Dusche. Alles ist etwas dunkel aber sauber.

Anschließend hole ich den Schlüssel und in einem Papierladen meinen heutigen Stempel. Dann kaufe ich noch etwas zum Trinken und Essen im nahen Dorfladen. Am Kirchplatz versuche ich zu Essen muss aber fluchtartig vor den Wespen in die Herberge zum Essen flüchten.

Nach einem kleinem Mittagsschlaf kommt ein spanisches Paar und kurz darauf ein einzelner spanischer Pilger. Ich gehe zum Berichte schreiben (gestern war mein Hany abgestürzt und alles war weg) zu einer Bar. Kaum sitze ich draußen vor der Bar kommt Markus mein Schweizer Pilgerbekannte. Die Freude des Wiedersehens ist groß, er holt sich auch ein Bier und setzt sich zu mir. Wir tauschen uns u.a. über gemeinsame Bekannte oder neue Pilgerbekannte aus. So funktioniert der Pilgerfunk! Man ist wieder auf dem letzten Stand.

Inzwischen kommt ein weiterer Pilger vorbei und Markus bricht zur Herberge auf. Sicher ist sichet bevor plötzlich alle Betten vergeben sind. Es wird langsam eng auf dem Camino.

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Eine Antwort zu 30.Etappe 14.09.2010

  1. Sylvia Lehmann sagt:

    Hallo Werner,

    endlich habe ich die Seite gefunden. Ist ja echt interessant.
    Werde jetzt öfter reinschauen. Pass auf Dich auf und noch viel Spaß

    LG
    Sylvia

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