29.Etappe 13.09.2010

Santa Croya de Tera – Calzadilla de Tera – Rionegro del Puente
Die Nacht war himmlich: Gute Matratze, kein Knarren und kein Schnarrchen (mich vielleicht ausgeschlossen)! Ich habe großartig geschlafen, nur meine Uhr holte mich aus dem Tiefschlaf. Schnell werden Rucksack, NW-Stöcke, Schuhe und Schlafsack in den Aufenthaltsraum geschleppt. Meine drei Frauen sind schon da. Dort wird sich angezogen und der Rucksack fertig gepackt. Dank Niki hole ich noch mein Ladegrät mit zwei Akkus für mein Navi aus dem Schlafsaal. Ich hätte es vergessen!

Einen Minibecher Kaffee spuckt der Automat für mich noch gerade aus, danach gibt es nichts mehr. Ich habe nur 1-EUR-Stücke, der Kaffee kostet 80 Cent und Wechselgeld hat er nicht. Wir verlassen die Herberge gegen 6:30 wieder mit Jacke und Stirnlampe. Diesmal habe ich keine Lust lange zu laufen und so wird die heutige Etappe auch nach 28 km enden!

Erstmals liegt Bodennebel über den Wiesen und wir müssen mehrere Schlammstellen durch- bzw. umlaufen. Wir bleiben zusammen und erreichen gegen 9:00 den ersten Ort. Getrieben vom Kaffeedurst suchen wir eine geöffnete Bar, leider Fehlanzeige. Ein alter Mann verweist uns auf das nächste, 3 km entfernte, Dorf. Nun geht es immer an einem kleinen Kanal entlang bis dort hin. Leider finden wir wieder keine Bar und machen auf einem Dorfplatz des ausgestorbenen Dorfes eine längere Pause.

Ab diesem Dorf nehmen wir zur Sicherheit die im Führer ausgewiesene Alternativroute. Der Hauptweg kommt nach 6 km an eine Stelle, die häufig überschwemmt ist und keine Ausweichmglichkeiten bietet. Dann nochmals zurück und erst dann auf die Alternativroute ist nicht wirklich spaßig! Der Weg verläuft auf einer Asphalt-Piste bis zum Stausee und stößt dann wieder ab der Staumauer auf dem Hauptweg.

Nach dem Überqueren des Sees geht es noch einige Zeit auf einer kleinen Straße weiter, doch dann tauchen wir wieder ein in eine herrliche Landschaft. Immer vor uns eine Bergkette. Bald heisst es diese zu überwinden. Dort geht es auf ca. 1300 Meter und Galicien ist erreicht.

Gegen 13:30 haben wir meinen Zielort erreicht. Hier sitzen wir zum letzten Mal beim Clara (Radler) bzw. Eis zusammen. Conni, Niki und Lisa fahren mit dem Bus weiter um Zeit zu sparen. Wieder einmal trennt man sich von Pilgerbekanntschaften. Dies ist typisches Pilgerleben, man trifft sich, verabschiedet sich und manchmal trifft man sich irgendwo mit Freude wieder.

Die Herberge ist schön und geräumig. Hat einen großen Schlafsaal im Erdgeschoß und einen kleinen Schlafraum im OG. Ich breite mich als Einziger auf einem Einzelbett im EG aus. In beiden Ebenen gibt es 2 Duschen und 1 WC. Eine Küche mit Waschmaschine und Trockner und einen Innenhof für Fahrräder und Wäsche.

Nach mir kommt Christoph, ein deutscher Radpilger, dann ein spanischer Radpilger, ein spanisches Pilgerpaar, wir sind uns schon ein paar mal in Herbergen begegnet und zu Schluß am Abend kommen die vier Deutschen.

Dieser Beitrag wurde unter Unterwegs veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.