40.Etappe 24.09.2010

Silleda – Outerio
Noch vor Aufstehenszeit hörte ich den Regen auf den Schulhof prasseln. Der Tag begann zum zweiten Mal auf dieser Pilgerreise sehr bescheiden. Meine Mitbewohner im Zimmer kamen auch nicht hoch und so blieben wir in den Betten. Um 7:30 kam dann endlich Bewegung in den Raum. Gegen 8:00 starteten wir, d.h. Markus, Giovanni und ich. Wir hatten entschieden uns, auf der Straße nach meinem Navi zu laufen. In Bandeira kreuzte die Straße und der Camino sich wieder.

So vollkommen beherrsche ich mein Navi leider noch nicht! In der Regel liegt das Ziel oben oder links auf der Karte im Display, nur jetzt war es leider umgekehrt und ist mir nicht aufgefallen. Wir stapften im Regen zunächst im Ort in die falsche Richtung. Glücklicherweise erkannte Giovanni den Fehler rechtzeitig und wir drehten nach ca. 300 Meter um.

Es war wie an den Tagen zuvor ein auf und ab, nur nicht mehr so heftig. Um uns herum immer noch die Ausläufer der Berge. Gegen 9:30 hörte der Regen endlich auf, aber die Wolken verhießen noch nichts Gutes und so lief ich weiter mit dem Poncho. Die erste geöffnete Bar steuerten wir mit Freuden an. Der Cafe con Leche, Grande tut bei einem solchen Wetter gut.

Gegen Mittag endlich tauchte die Sonne auf und wenn sie aus den Wolken etwas länger hervorkam wurde es richtig schön warm. Der Poncho und die Jacke konnten wieder in den Rucksack verstaut werden. Hemd und Hose waren inzwischen schweißnass und doch läuft es sich so besser.

Irgendwann tauchte das erste Caminoschild auf, auf dem die Entfernung bis Santiago mit 18 km angegeben war. Wenn nicht die Unterkunftsmöglichkeiten z. Zt. in Santiago so schlecht wären – es findet gerade ein Kongreß dort statt und die vielen Touristen und Pilger – wären wir durchgelaufen.

Um 14:30 hatten wir die recht neue am Camino liegende Herberge erreicht. Zuvor hatte ich zur Sicherheit wieder den Poncho anziehen müssen und das letzte Stück wurde dann noch einmal anstrengend. Zum Abendessen müssen wir ca. 1 km laufen, die Herberge liegt vollkommen abseits.

Schon ein merkwürdiges Gefühl das morgen alles zu Ende ist. Anders als letztes Jahr bin ich irgendwie froh es geschafft zu haben. Jetzt fehlt noch schönes Wetter für morgen und ein Zimmer in einem Hostal. Wir werden erst um 8:00 starten und gemütlich nach Santiago laufen.

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