28.Etappe 12.09.2010

Tabara – Santa Croya de Tera
Dank meiner Vorbereitung konnte ich um 6:20 schnell Rucksack, Schuhe, NW-Stoecke und Schlafsack aus dem dunklen Schlafsaal in den Aufenthalsraum schaffen. Dort wurde dann endgueltig angezogen und der Rucksack fertig gepackt. Nach dem reichhaltigen Fruehstueck mit Jogurt, Pfirsich und Wasser waren inzwischen alle im Schlafsaal wach, am Packen und stroemten in den Aufenthaltsraum. Wir, Conni, Niki, Lisa und ich, verliessen rechtzeitig die Herberge ohne in den Trubel zu geraten.

Kaum das man wieder den Weg ohne Lampe erkennen konnte, hatte uns die Grossbaustelle einer Autobahn oder Schnellstrasse wieder erreicht. Der Weg wurde grossraeumig daran vorbeigeleitet. Zumindest diesmal wiesen die gelben Pfeile den neuen Weg.

Gestern hatten wir mit Tabara die vor uns seit Tagen am Horizont erkennbare Bergkette erreicht. Die Landschaft wechselte auch. Inzwischen gab es grosse bewaldete Flaechen und immer wieder leichte Anstiege. Bei einem laengeren Anstieg verabschiedete ich mich von drei Frauen bis zum Nachmittag in der gleichen Herberge.

Die nun folgenden Steigungen betrachtete ich wieder als ideale Trainingsstrecke. Mir geht es inzwischen rundum gut. Der Rucksack und die Schuhe sind wie eine Einheit fuer mich und die Fuesse haben sich an Gewicht und an das Laufen gewoehnt. Die Temperatur war noch etwas frisch, aber auch gut fuers Laufen. Ich verausgabte mich mit Freuden auf den Steigungen.

Am Ortsanfang von Berdanos de  Valverde musste ich der vielen Steine in den Schuhen wegen eine kurze Zwangspause einlegen, aber danach zog ich ohne Baraufenthalt weiter. Ich hatte einfach nur Spass am Laufen und dazu kamen mir vier hinter mir kommende Radpilger auf einem steilen  Anstieg gerade recht. Die ersten beiden Radler zogen noch zuegig an mir vorbei, aber die beiden Letzten hatten Muehe mich einzuholen. Ich hatte mein Tempo inzwischen auch deutlich angezogen, die Verausgabung war mir der kommende Spass als Abwechselung wert. Dann erreichten Sie mich, gruessten freunlich, aber schon mit leicht gequaelten Gesichtern. Nicht viel spaeter musste der Erste absteigen und ich hatte Ihn bald wieder erreicht. Der stolze spanische Radpilger drehte seinen Kopf weg von mir, es arbeitete wohl in Ihm von mir ueberholt zu werden. Der Zweite stieg etwas weiter dann auch vom Rad. Kurz bevor ich Ihn einholte, stieg er wieder auf und strampelte mit der letzten Kraft. Ich  erreichte Ihn trotzdem und er brauchte einige Zeit sich von mir zu loesen. Oh wie hart ist doch das Radpilgerleben!

Schon bald danach erreichte ich bis auf 20 – 30 Meter ein Walkingpaar mit Hund. Sie hoerten das klac, klac meiner NW-Stoecke deutlich und beeilten sich ploetzlich mich nicht rankommen zu lassen. Wieder machte es mir Freude an Beiden dran zu bleiben bzw.  sie einzuholen. Dieses Spiel ging ueber mehrere Kilometer und etwa 2 Kilometer vor meinem Zielort hatte ich Sie dann auch erreicht oder Sie hatten aufgegeben.

Dadurch hatte ich bereits um 11:45  mein Ziel nach 25,4 km erreicht. Es ist Sonntag und alles war wie ausgestorben im Ort. Einkaufen war nicht moeglich, alle Laeden an denen ich vorbei kam waren geschlossen. Die private, wunderbare Herberge bot aber ein Menue um 15:00 oder 20:30 an. Ich entschied mich fuer 15:00.  Fast eine Stunde spaeter kamen die drei Frauen an und zum Nachmittag kamen noch weitere Pilger, auch eine 4-koepfige Gruppe aus Koeln und Frankfurt.

Fuer Morgen bin ich noch unschluessig 28 km oder zusaetzlich die Folgeetappe mit 9,5 km noch dran haengen. Jedenfalls ist geplant gemeinsam gegen 6:15 zu starten. 28 oder 38 km wird fuer mich morgen eine Bauentscheidung.

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2 Antworten zu 28.Etappe 12.09.2010

  1. Andrea sagt:

    Hallo Werner, freut uns, dass es Dir gut geht. Viele Grüße sendet Dir die Frankenstein-Gruppe: Brigitte, Rolf und ich. Viel Erfolg für den Endspurt, und wir freuen uns schon auf Deine Rückkehr.

  2. Marlise sagt:

    Hallo Werner
    Ich habe Deinen Weg neugierig verfolgt. An 16.9 geht es bei mir wieder los, ich werde also den Rest in einem Monat lesen. Ich wünsche Dir alles gute und noch viele schöne Sonnenaufgänge wie Du sie beschrieben hast.
    Viele Grüsse Marlise

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