Aldea del Cano – Valdesalor – Caceres
Im gleichen Gebäude wie die Herberge ist wohl auch ein Gemeinderaum untergebracht und beide sind über Zwischendecken akustisch verbunden, denn bis mind. 1:00 haben die alten Männer des Ortes debattiert. Es muss wohl ein spanischer Volksport sein, dass alle zur gleichen Zeit reden und jeder durch Lautstärke den anderen übertönen will. Ich jedenfalls konnte nicht schlafen. Hinzu kam die Hitze und das die Fenster in unerreichbarer Höhe waren und nicht geöffnet werden konnten. Die Nacht war jedenfalls sehr kurz und der Wecker holte mich unsanft aus den Schlaf.
Dank eines/einer Pilger(in) gab es etwas Gebäck und O-Saft im Kühlschrank und ich hatte somit ein bescheidenes Frühstück. Auch Mineralwasser war da und in der 5 L Flasche war Eis. Dieses Eis sollte mein Wasser den ganzen Tag schön kühl halten.
Um 8:15 kam ich dann endlich los. Von der Herberge dauerte es nicht lange und ich war wieder auf dem Camino. Nach einiger Zeit führte der Weg direkt über das Rollfeld und zwischen den Wellblechhangars des Aeroclubs von Cacers durch.
Irgenwann sah ich in der Ferne die im Führer angekündigte Römerbrücke. Rechts weg vom Camino führte ein Trampelpfad durch ein Feld direkt in Richtung der Brücke. Wie das so ist, eine offensichtliche Abkürzung nimmt man gerne mit. Was ich jedoch nicht erkennen konnte war ein Zaun. Freudig den Weg ein bisschen abzukürzen schritt ich voran. Ziemlich nahe am Ziel musste ich dann den Stacheldrahtzaun erkennen. Weg vom Ziel in ein weiteres Feld sah ich einen Durchgang, also wählte ich unfreiwillig diesen Weg. Ein Autofahrer schien mich zu beobachten und fuhr zur Brücke. Von diesem Feld sah ich dann ein Tor in Richtung Brücke. Ich sah aber auch, dass der Fahrer ausstieg und einen dicken Stock von bestimmt 2 m Länge aus dem Auto holte und auch in Richtung Tor lief. Am Tor angekommen stellte ich fest, dass dieses mit Kette und Schoss versperrt war. Ich zuckte in Richtung des Mannes mit der Achsel und er zuckte nicht unfreundlich zurück. Es ging also kein Problem von Ihm aus. Neben dem Tor gab es ein etwas größeres Loch im Stacheldraht. Der Mann half mir meinen Rucksack entgegen zu nehmen und hielt mir auch den Draht auseinander. Dann redete er auf mich und als er von mir erfuhr, das ich Deutscher war, berichtete er von einer Deutschen tags zuvor. Ich verabschiedete mich von Ihm und lief weiter.
In Valdesalor machte ich einen Zwischenstopp, hatte aber Pech die einige Bar war geschlossen. Glücklicherweise entdeckte ich einen Dorfladens und trank im Laden eine große Flasche Mineralwasser.
Der folgende Weg ging zunächst aufsteigend in der Nähe der Straße entlang. Bald darauf war in der Ferne das Industriegebiet von Caceres erkennbar. Wie immer heißt sichtbar mindesten noch 6 – 8 km. Dort angekommen steuerte ich die erste geöffnete Bar an und machte eine notwendige Pause. Mir taten wieder die Füße weh. Von dort aus dauerte es noch einige Zeit bis ich endlich die imposanten Altstadt und den Plaza Mayor erreichte. Der Platz war eine Enttäuschung, da er eine riesige Baustelle war. Man konnte nur an den Gebäuden entlang laufen und gab es ein Straßenrestaurant nach dem anderen. Das von mir gewählte und im Führer beschriebene Hostel war geschlossen. Über einen Kellner fand ich in der Nähe dann ein anders Hostel.
Nach einem ausgiebigen Bad in einer wieder zu kleinen Badewanne ging es auf Entdeckungsreise in die Altstadt. Die Stadt gefällt mir noch besser als Merida. Die Altstadt ist umschlossen mit einer Stadtmauer und fast völlig erhalten. Danach ging ich zum Plaza Mayor und wählte in einem Straßenrestaurant ein Menü und ein gut gekühltes Bier. Am Nachbartisch setzte sich ein Paar und sprach mich auf Deutsch an. Meinen deutschsprachiger Führer hatte mich als deutscher Pilger ausgewiesen. Es war ein Pilgerpaar und war am 18.08 in Sevilla gestarte. Da Sie Schwierigkeiten in der Hitze zu laufen hat, kombinieren sie laufen am Vormittag und Bus am Nachmittag oder auch ganze Etappen mit dem Bus.